Als heute Alex auf einen Kaffee bei mir vorbeischaute, war er absolut begeistert von seiner neusten Errungenschaft. Dem Tubeless-Umbau-Helfer von Airshot.
Bislang hatte Alex sich immer den Kompressor seines Nachbarn ausgeliehen. Obwohl Ingo das stets mit einer flenderesken Geduld ertrug, wurde es Zeit hier Abhilfe zu schaffen. Wenn man in einer Mietwohung lebt und bestenfalls einen kleinen Kellerraum zum Schrauben zur Verfügung hat, ist man froh für solche Probleme einfache Abhilfe schaffen zu können. Der Drucklufttank wird mit einer Standpumpe befüllt und macht den Tubelessumbau danach angeblich zum Kinderspiel. Alex hatte vormittags seine Reifen gewechselt (Zweimal Baron. Kann ich empfehlen =) und sie mit Hilfe dieses Airshot-Tools wieder tubeless montiert. Angeblich eine Sache von zehn Minuten. Die Begeisterung stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben. "Wie wär's? Wollen wir dein Bike nicht auch noch rasch -endlich- mal umbauen?".. "Okay!"
Die Räder geschnappt und los. Auf dem Weg in Alex' Keller hielten wir noch kurz an und kauften eine Flasche Dichtmilch und Tubelessventile. Noch einen schnellen Kaffee, dann gings in die Werkstatt. Bike in den Ständer gespannt und erstmal Luft raus.
Räder raus. Reifen runter. Schlauch beiseite. Sollte alles gut gehen würde ich die hoffentlich erstmal nicht mehr brauchen. Nachdem wir die Reifen sauber gemacht hatten konnten wir endlich anfangen mit der Milch rum zu sauen. Ein kleiner Schuss Milch kommt nun in die Mäntel. Solltet ihr das zufällig nachmachen wollen - immer aufpassen nichts daneben zu schütten. Übrigens besonders heikel wenn man versucht gleichzeitig Fotos zu machen... Ups.
Die Dichtmilch die dabei im Reifen landete verteilte ich danach mit einer Bürste sorgfältig im Mantel.
Währenddessen schraubte Alex die Tubelessventile in die Laufräder. Und schon konnten wir die Reifen wieder montieren. Jetzt war es soweit. Endlich kam Alex' Airshot-Dings zum Einsatz. Mit Joeblow brauchte es genau vierzig Mal pumpen um den kleinen Druckluftbehälter auf 11 Bar zu bringen. Manometer am Anschlag =) Danach wird ein kleiner Hebel umgelegt und die Luft schoss in meinen Reifen. Plopp, plopp, plopp! Der Reifen saß wie eine Eins im Felgenbett. Geil! Das Ding funktioniert wirklich klasse. Zweiter Reifen. Es dauerte wirklich nur ein paar Minuten.
Danach schraubten wir die Ventile ab, denn die ganze schöne Luft musste nun leider erstmal wieder raus. Die Milchbefüllung stand an. Wir zogen 60cl aus der Flasche mit einer Spritze auf und füllten sie danach durch die Ventilfassungen in die Reifen.
Ventile wieder eingesetzt und mit Joeblow auf den gewünschten Druck gebracht. Danach noch ein bisschen hin und her schwenken und fertig.
Zack. Tubeless. Nirgends tritt Milch aus. Ich freu mich so. Ich hatte schon lange vor umzubauen. Wenn man dabei sauber arbeitet muss man sich, wie man sieht, auch keine Sorge machen dass man dabei etwas schmutzig macht.
Nachdem die Reifen und Alex' Kellerboden nun also dicht waren stand die erste kurze Probefahrt zurück nachhause an. Ich glaube Alex hat recht. Es fühlt sich tatsächlich anders an als mit Schläuchen. Ungeachtet der Gewichtsersparnis, fühlt sich der Grip zwischen Reifen und Boden eventuell wirklich irgendwie direkter an. Es wird eben kein Schlauch mehr im Reifen hin und her gewalkt. Natürlich muss ich es jetzt auch erstmal cool finden. Immerhin haben wir es eben erst umgebaut =) Ich bin gespannt ob ich auf erdigen und wurzeligen Trails tatsächlich einen so deutlichen Unterschied spüren werde wie Alex überzeugt versprochen hat. Morgen werde ich es wissen.