Ich glaube etwa vor drei, vier Wochen kam uns der Gedanke die Leute mit denen wir das Jahr über gefahren waren noch zu einer Jahresabschlusstour zu bitten.
An der Weihnachtsfeier des Vereins hatten wir es jedenfalls angesprochen und prompt meldeten sich einige Interessenten. Alex und ich hatten uns Weiskirchen als Startpunkt ausgesucht. Die Gegend hatten wir bei einigen Greimerath-Touren dieses Jahr für uns entdeckt und da wir etwas anderes als zur Follow the Sloth-Tour vorschlagen wollten war die Entscheidung schnell gefasst. Über Strava suchten wir uns ein paar vielversprechende Streckensegmente und glichen sie mit Runden bei GPSies ab. Schließlich fanden wir die Route "Weiskirchen-Enduro-Rundkurs" bei dir wir lediglich den Startpunkt verlegen mussten und waren uns recht sicher dass es eine abfahrtsorientierte, spaßige Tour werden würde.
Heute Morgen ging es also los. Es war optimales Wetter gemeldet. Sonnig (!) und -2°. Bei dem Blick aus dem Fenster war ich skeptisch. Es war kalt, grau und neblig. Um 9h30 holte mich Alex ab. Ein Kaffee und los. Noch in Trier trafen wir die Wagen der übrigen Fahrer und so fuhren wir in Kolonne aus der Stadt.
Mit zunehmender Höhe riss der Nebel auf und der Himmel war zu erahnen. Sonne!
Spätestens auf der Pellinger Höhe war klar was es mit dem Nebel in Trier auf sich hatte. Die Sonne hatte das Moseltal offenbar noch nicht erreicht...
Um das Wetter würden wir uns heute also keine Gedanken mehr machen müssen. Die Vorfreude wuchs. Das Thermometer in Alex Wagen zeigte ungerührt die aktuelle Außentemperatur. -6,5°. Alles klar.
Als wir am verabredeten Parkplatz ankamen hatte es sich bei etwa -3° eingependelt. Es würde offenbar eine kühle Runde werden. Mir gefiel das. Der angefrorene Boden knirscht unter den Rädern. Es ist nicht schlammig. Man rutscht weniger und bleibt trocken und sauber. Ich machte mir allerdings ein wenig Sorgen ob das mein Hals ebenfalls so gut finden würde. In den letzten zwei Tagen hatte ich mit einer aufziehenden Erkältung gerungen und einen Dolo-Dobendan-Drop nach dem anderen gelutscht. Ich hatte bereits befürchtet nicht mitfahren zu können. Aber glücklicherweise habe ich offenbar noch rechtzeitig die Kurve gekriegt. Jetzt lieg ich mit schweren Beinen auf dem Sofa und fühle mich wieder bestens. Gut dass ich mitgefahren bin.
Neben mir waren übrigens mit Philipp und Calle noch zwei weitere Erkältungspatienten dabei. Ich muss mal nachfragen wie die beiden es weggesteckt haben.
Wir waren mit 13 Personen doch eine überraschend große Gruppe geworden. Cool! Die Abwechslung tat gut. Mal wieder in einer größeren Gruppe unterwegs, und endlich mal wieder woanders als auf den heimischen Trails. Nachdem wir also die Bikes zusammengeschraubt und ein bisschen gequatscht hatten gings endlich los. Weiskirchen-Enduro-Rundkurs. Und bitte.
Anfangs hatten wir in Sachen Navigation ein paar Schwierigkeiten. Die Strecke ist hier und da etwas verknotet. Damit kam das Garmin nicht wirklich gut zurecht. Aber die Stimmung war prima und irgendwie fanden wir unseren Weg.
Im Vergleich zu anderen Touren in der Gegend hatten wir heute keinen so wahnsinnig hohen Trailanteil. Aber die Trails die wir fuhren waren fantastisch...
Die Steigungen fuhren wir stets auf breiten Waldwegen und die Abfahrten waren launige Trails. Wenn wir in Trier fahren machen wir es nicht anders. Abgesehen vielleicht von einer harten, steilen Rampe vor den Windrädern war die Streckenführung top. Und in Sachen Enduro hielt die Strecke was ihr Titel versprach. Highlight der Tour waren zwei längere Abfahrten, die mir zwar beide sehr gut gefallen haben, wovon die zweite aber wirklich der Knaller war. Es hat wirklich sehr, sehr viel Spaß gemacht mit dir, Weiskirchen.
Da die Pannenwahrscheinlichkeit bei 13 Fahrern nun mal leider nicht grade gering ist, hatten wir nach etwa der Hälfte unserer Tour einen technischen Ausfall. Diesmal traf es Matze. Auf einem der schmalen Pfade nahm sein Schaltwerk leider ganz erheblichen Schaden und war vor Ort nicht mehr zu reparieren. Ich glaube er konnte nicht mal mehr pedalieren. Matze verließ deswegen leider vorzeitig unsere Gruppe und fand hoffentlich einen Rückweg wo er viel rollen konnte. Für das verbleibende dreckige Dutzend ging es weiter.
Nachdem wir uns auf den Trails ausgetobt hatten beschlossen wir dass es Zeit wurde mit unserer Gruppe das Panshaus zu stürmen und uns von Tim wieder aufpäppeln zu lassen. Das Sahnehäubchen auf unserer Tour. Im Panshaus brannte der Ofen. Steaks waren im Tagesangebot. Und Bier gabs auch. Was will man mehr? =)
Eine wirklich tolle Tour und ein gelungener Jahresabschluss. Einen guten Rutsch allerseits und bis nächstes Jahr! =)