Alex bestand ja darauf in Greimerath zu starten. Wir hatten die Bikes ja eh im Auto.. und naja, wenn man in Weiskirchen Biken möchte - Warum sollte man nicht bis dorthin fahren? Aussichtslos. Ich gab mich schnell geschlagen. Auch weil mir Alex´ Routenplanung ermöglichte mir bei seinen Eltern noch ein Emergency-Frühstück zu schnorren. Mein Plan mir schnell etwas kleines auf dem Hinweg zu kaufen war gescheitert und so ganz mit leerem Bauch wollte ich eigentlich nicht starten.
Nach meinem schnellen Frühstück und einer Tasse Kaffe fuhren wir dann also endlich los. Die ersten 10km auf einem geschotterten, beständig steigenden Forstweg, der uns kerzengerade in Richtung "Tour-Anfang" brachte. Eigentlich eine ideale Transitstrecke, auf der man schnell Kilometer und Höhenmeter sammeln kann. Als wir bei dem Trail ankamen der die Landstraße kreuzt konnte man mich also getrost als warmgefahren betrachten. Allerdings hatte ich dort bereits mit einem anderen, recht ungewöhnlichem Problem zu kämpfen. Ich trug heute neue Handschuhe. Irgendwas buntes von Fox. Diese waren mir selbst in XL doch ziemlich eng. Als ich meine Hände erstmal reingequetsch hatte, dachte ich eigentlich dass sie ja doch ganz gut sitzen. Aber nach ein paar Kilometern fühlte es sich so an als seien meine Hände eingeschlafen. Vor allem an meiner linken Hand kribbelten die Finger und langsam aber sicher stellte sich ein Taubheitsgefühl ein. Na super. Offenbar saßen die Handschuhe doch nicht "ganz gut", sondern total kacke. Glücklicherweise war Alex so nett mit mir die vollgeschwitzten Handschuhe zu tauschen. Anderenfalls hätte ich eben ohne weiterfahren müssen. Im Grunde nicht schlimm, aber wenn man Handschuhe beim Biken gewöhnt ist... Mich hätte es jedenfalls genervt.
Der Weg gefiel mir direkt. Es folgte eine überraschend lange und sehr lustige Abfahrt. Nicht die einzige für heute. Unsere Runde führte uns durch die Wälder nördlich von Weiskirchen, Konfeld und Steinberg. Es war eine super Tour mit einem sehr hohen Trailanteil. Zwei oder drei Trage- und Schiebepassagen gab es zwar auch, aber insgesamt empfand ich das heute als eine der besten Trailrunden der letzten Monate. Sehr lange und flowige Abfahrten.
Einige Abfahrten luden dazu ein recht schnell zu werden. Wie man ja kürzlich lesen konnte, offenbar nicht grade eine meiner Stärken.. Trotzdem (und auch ein kleines bisschen, deswegen) habe ich mich heute auf solchen Passagen dazu angetrieben meine Grenzen diesbezüglich etwas auszuweiten. Also: Gas geben. Gerwen!
Im Prinzip hat alles ausgezeichnet geklappt. Ich behaupte nicht dass man das hätte nicht schneller fahren können, oder dass ich jederzeit alles unter Kontrolle hatte, aber immerhin - überall flüssig runtergekommen, kein Sturz. Ich bin sehr zufrieden heute.
Auch landschaftlich war das wirklich eine ausgesprochen schöne Tour heute. Nachdem wir unsere Schleife geschlossen hatten, trafen wir wieder auf die Stelle am Fuss unserer ersten Abfahrt. Am Fuss. Ist klar was das bedeutet...
Bis dahin hatten wir bereits etwa 30km in den Beinen, zwei Riegel im Bauch und kein Wasser mehr im Rucksack. Sicher die Hälfte der bisherigen Strecke hatte aus wurzeligen Pfaden bestanden. Oft auch bergauf. Aber es half ja alles nichts. Mal wieder mussten wir schieben. Während wir uns den steilen Weg hochkämpften hatten wir also Zeit uns die Strecke die wir zuvor runtergefahren waren nochmal in Ruhe anzusehen. Bergauf wirkte sie deutlich steiler als die Fotos die wir beim runterfahren gemacht hatten (zweites Bild, rote Hose) vermuten lassen. Sehr schade =)
