Sonntag, 22. November 2015

Winter is coming

Ich befasse mich eigentlich nicht besonders gerne mit dem Thema Reifen. Letztes Jahr um diese Zeit wollte ich auch auf Winterreifen umsteigen und bin deutlich über das Ziel hinausgeschossen...
Damals war ich dermaßen von dem feuchten Herbstwetter und dem Rumgerutsche meiner Reifen genervt, dass ich es der blöden Natur mal so richtig zeigen wollte. Also ab an den Computer und recherchiert. Nachdem ich dann etwas gelesen hatte wie "DER Downhill-Reifen für matschige Böden..." hab ich natürlich keine Sekunde gezögert und mir kurzentschlossen die Schwalbe Dirty Dan Evolution Super Gravity-Reifen gekauft. Das war dumm.
Wenn ich in den Alpen leben würde und mein Bike mit der Seilbahn auf den Berg schaffen könnte - und des ausschließlich bergab ginge bis ich wieder zuhause wäre - dann wären das ein prima Reifen. Aber die haben so einen wahnwitzigen Grip, dass sie in unserer Gegend ausschließlich in Bike-Parks und auf Downhill-Strecken zu gebrauchen sind. 
Die radiergummi-weichen, großen Stollen erzeugen einen solchen Rollwiderstand, dass wenn man Touren fahren möchte um verschiedene Trails zu verbinden, man sich damit wirklich keinen Gefallen tut. 
Dieses Mal muss ich bei der Reifenwahl also definitiv sorgfältiger vorgehen!

Damals bin ich also relativ schnell wieder zu meiner Standart-Bereifung zurückgekehrt:
Vorderrad: Mavic Crossmax Charge
Hinterrad: Mavic Crossmax Roam

Ich fahre das Mavic Crossmax WTS (Wheel-Tyre-System) schon relativ lange und auch ausgesprochen gerne. Obwohl ich, wie ja bereits mehrfach erwähnt, insbesondere bei nassen Bodenverhältnissen Schwächen ausmachen musste. Allerdings denke ich, dass wenn man nicht ständig die Reifen wechseln möchte, man nun mal Kompromisse eingehen muss. Die Mavic-Reifen funktionieren für mich im Großen und Ganzen sehr gut. Ich mag ihren vergleichsweise geringen Rollwiderstand, und zugegebenermaßen fasziniert mich der Gedanke hinter der getrennten Anforderungs-Abstimmung von Vorder- und Hinterrad. Sowohl bei Laufrad, sowie bei der Bereifung.
Deswegen bin ich mir sehr sicher, dass ich spätestens im Frühjahr wieder zu meiner jetzigen Bereifung zurückkehren werde. Aber das ist im Frühjahr, denn nun heißt es erstmal... der Winter naht.

Unterstrichen durch den ersten Schneefall dieses Jahr beschloss ich also dieses Thema voran zu bringen. Nachdem ich jetzt bereits Erfahrungen mit ein paar verschiedenen Reifen sammeln konnte (Schwalbe, Continental, Maxxis, Mavic), wollte ich dieses Mal einen neuen Hersteller testen. Nach einer Weile entschloss ich mich für Specialized.
Wie auch bei dem Mavic-WTS setze ich auch hierbei auf eine Kombination zweier unterschiedlicher Reifentypen für Vorder- und Hinterrad. Da mir vorne der Rollwiderstand nicht ganz so wichtig ist, stattdessen aber die Traktion und der Seitenhalt, setze ich vorne auf den Butcher Control. Ich hoffe dass das Reifenprofil und die weiche Gummimischung (50A) den nötigen Grip gewährleisten. Da auf dem hinteren Reifen das meiste Gewicht des Fahrers lastet ist mir hier der Rollwiderstand wichtiger. Zudem kann man aufgrund des höheren Gewichts, auch mit flacherem Profil eine gute Traktion erlangen. Ich habe mir für hinten den Purgatory Grid entschieden. Die Mittelstollen stehen nicht so eng zusammen wie bei meinem Mavic Roam und das Profil ist tiefer, so dass ich auf einen guten Mittelweg zwischen Rollwiderstand und Traktion hoffe.

In den kommenden Tagen werde ich die Reifen mal nach Feierabend montieren und hoffe dass ich mich nächstes Wochenende mit meinem ersten Eindruck zurückmelden kann.