Dienstag, 23. Juli 2019

Besuch ist da...

Ich freute mich schon eine ganze Weile auf dieses Wochenende.. denn diesen Samstag und Sonntag organisierte der Geländefahrrad Aachen eV eine Vereinsfahrt für ihre aktiven Mitglieder - zu uns. Nach Trier =)
Wir hatten die Einladung zu dem Mountainbike-Wochenende bereits im Mai angeboten und freuten uns sehr dass sie tatsächlich angenommen wurde und wir die Rasselbande zwei Tage Guiden würden!

Deren Verein organisiert für die aktiven Helfer einmal im Jahr ein Wochenendausflug auf Vereinskosten, als kleines Dankeschön für die erbrachte, ehrenamtliche Arbeit der Aktiven. Tolle Idee eigentlich (hüstel fahrvergnügenhust!)

Dieses Jahr jedenfalls ging's nach Trier, und Marco, Dirk und ich sollten die Guides für's Wochenende sein. Am Samstagmorgen um 11 Uhr in Bollendorf ging's schließlich los...

Ich war die geplante Runde bereits einige Male gefahren und wusste relativ genau was uns erwarten würde. Nicht zuletzt deshalb versuchte ich auch bis zuletzt jemanden zu organisieren der uns (zumindest den ersten Anstieg) shutteln könnte. Eric hatte netterweise angeboten das zu übernehmen, konnte dann aber leider doch erst später, was wiederum für uns schwierig war... also hieß es wohl pedalieren.

Der Anfang fiel mir sehr schwer... Ich will gar nicht wieder rumjammern und Erklärungen suchen, aber so nach der Hälfte des ersten Anstiegs fragte ich mich schon was das alles hier eigentlich soll und warum ich an nem Samstagmorgen mir nicht einfach mal die Decke über den Kopf ziehen kann und mich nochmal rumdrehe. Berechtigte Fragen. =) Aber nach ein paar Minuten Schieben und dem ersten Trail hatte ich meine Sinnkrise überwunden und mich konditionell überraschend gut berappelt =)
Dabei blieb es erstmal recht anstrengend. Unser erster Trail verlief entlang den Felsen oberhalb von
Bollendorf, vorbei an der Kreuzlay und dem Maria-Theresienstein. Landschaftlich ein wunderschöner Weg, mit vielen Aussichtspunkten ins Tal und immer wieder vorbei an beeindruckenden Felsformationen.
Dass der Weg mehr oder weniger die Höhe hält bedeutet allerdings nicht dass er flach ist. Kaum
geht es bergab, folgt hinter der nächsten Kurve ein kurzer aber knackiger Anstieg. Häufig auch unregelmäßige, steile Natursteintreppen, oder der Weg verschwindet einfach in einem Loch im Fels =)

Es ist immer wieder schön mit Leuten dort fahren zu gehen die die Gegend noch nicht kennen. Niemand erwartet dort solche Steinformationen und die überraschten Gesichter verschönern nochmals das Erlebnis und den Fahrspaß im Felsenlandabenteuerspielplatz =)
Nach dem ersten Vorgeschmack auf das was wir heute vor uns hatten verließen wir schließlich das
Bollendorfer Plateau in Richtung Dillingen. Das war gleichzeitig die erste "richtige" Abfahrt. Der Weg verliert auf seinen zwei Kilometern etwa 250 Höhenmeter und gibt dabei (zumindest in der oberen Hälfte) wenig Anlass zum Bremsen =)
Unten angekommen steht man vor einer kleinen, pittoresken Steinbrücke, die einen weiten Bogen
über die Sauer schlägt und uns damit ins benachbarte Luxemburg führte... Also noch rasch Bremsbeläge wechseln und weiter =)
Verglichen mit dem ersten Anstieg war der Weg in Richtung Beaufort ein Genuss. Meine
konditionellen Startschwierigkeiten waren wie weggeblasen, die Gruppe hatte sich mittlerweile ganz gut kennengelernt und es machte Spaß zusammen wieder die verlorenen Höhenmeter einzusammeln. Rückblickend muss ich sagen dass ich noch nie mit einer so homogenen Gruppe unterwegs war. Normalerweise zieht sich das Teilnehmerfeld über die Dauer der Tour, oder an schwierigen oder steilen Stellen ja doch rasch auseinander... aber an diesem Wochenende blieben
wir eigentlich immer (abgesehen von dem ersten Climb vielleicht =) auf einem Haufen.
Nach zweieinhalb Kilometer Asphalt bogen wir endlich wieder in den schattigen Wald, wo
Dirk noch einen weiteren Trail kannte, der Marco und mir bislang entgangen war. Zwar weiterhin bergan, aber dafür immerhin Singletrail =)
Schließlich in Beaufort angekommen nutzten wir erstmal die Gelegenheit Wasser aufzufüllen, bevor wir
auf das nächste Highlight unserer Tour zusteuerten. Uns war bereits im Vorfeld klar dass das Hallerbachtal unseren Aachenern Freunden gefallen würde - und wir sollten Recht behalten.
Nach knapp vier Kilometern felsigem Bachtal-Trail war unser Höhenmeter konto leider wieder auf Null. Der nächste Anstieg in Richtung Berdorf lag vor uns.

Normalerweise folgt man hier der Rue de Grundhof bis auf's Berdorfer Plateau. Aber bei einem Sturm vergangenes Jahr wurde die Straße unterspült und von den Wassermassen ins Tal gerissen. Zur Zeit wird sie neu gebaut, aber sie ist noch nicht passierbar. Als Marco und ich unsere Route kürzlich Probe gefahren sind, mussten wir hier unsere Bikes ein paar Minuten durch den Wald tragen. Das wollten wir dieses mal eigentlich vermeiden. "Kein Problem! Schließlich habe ich mein Garmin dabei!" ...dachte ich.

Und so machten wir uns auf zu einem Hike a Bike-Kletterabenteuer, welches uns für 1,5 Kilometer und ein paar Pausen, locker über eine Stunde kosten sollte.

Jetzt, rückblickend, muss ich sagen dass der Streckenabschnitt nicht die glücklichste Wahl war... wenn auch landschaftlich ausgesprochen schön. Allerdings wurde mir ausufernd erklärt warum sich der Weg wirklich nicht für Fahrräder eignet. Okay =) Wenn Ihr die Strecke also nachfahren möchtet - Sucht euch besser einen anderen Weg nach Berdorf!
Um's kurz zu machen.. wir haben es geschafft und mussten niemanden zurück lassen! =)

Immerhin hatte es sich gelohnt, denn unser letzter Trail sollte uns nochmal über ca. 4 Kilometer durch ein weiteres Bachtal, zurück in Richtung Sauer führen.
Nachdem wir wieder die Zivilisation erreicht hatten mussten wir nur noch ein wenig an der Sauer entlang pedalieren und schafften es so zurück zu unseren Autos. Was für eine tolle Tour! (Jajaahaa die Klettersache - aber sonst jawohl wirklich) Prima! =)




Nach einer Dusche wurden wir als Dankeschön fürs Guiden zum Essen eingeladen. Leider war ich der einzige der Zeit hatte, aber ey =) Danke für's Schnitzel und den schönen Abend!

Am Sonntags zeigten wir unserem Besuch noch die Trierer Hometrails und verbrachten wieder sechs Stunden auf dem Bike. Ich muss sagen das war das anstrengendste Wochenende seit Längerem.
Danke für den Besuch. Wir hoffen dass es euch genauso viel Spaß gemacht hat wie uns. Hoffentlich bis bald mal wieder =)
Hier noch ein paar Bildchen vom Sonntag..