Als mich mein Wecker heute Morgen aus meinen Träumen riss sah ich zunächst nur die Schneeschicht auf meinem Dachfenster.. "Oh... Schnee." dachte ich müde und ging ins Bad. Aber der Blick in meinen Hof ein paar Minuten später überraschte mich dann doch =)
Das war ehrlich gesagt etwas mehr Schnee als ich in der Trierer Innenstadt erwartetet hatte. Wie würde es erst auf der Autobahn in Richtung Büro aussehen? Ein skeptischer Blick auf mein Handy bestätigte meine Befürchtungen...
Das würde ja ewig dauern um ins Büro zu kommen. 45km hatte ich vor mir. Im Pendlerverkehr um 7h morgens und bei dem Wetter konnte das gut und gerne zwei Stunden dauern... Ich kochte Kaffee. Als mein Handy das nächste Mal klingelte war es Marco.
Oh. Meine Antwort kam sofort. Das ging überraschend schnell. Dann blieb mir wohl keine Wahl =) Kurzentschlossen nahm ich mir Urlaub und begann meinen Tag in angenehmere Bahnen zu lenken. Die
letzte Runde im Schnee liegt immerhin fast schon ein Jahr zurück =)
Bis wir dann loskamen war doch Mittag, aber was soll's. Man muss sich ja nicht stressen im Urlaub =)
Die Straßen waren mittlerweile schon ziemlich frei von Schnee, aber dass das im Wald nicht so sein würde war klar. Unter lautem Knirschen fuhr ich zu unserem Treffpunkt am Haus des Waldes. Bis hierhin ging es wirklich ganz gut. Erst als wir in den Wald fuhren wurde es dann so richtig anstrengend.
Je nachdem wie geschützt der Weg unter den Bäumen lag variierte die Dicke der Schneedecke zwischen Nichts und ner ganzen Menge Schnee =) Ich denke so 20cm lagen locker an einigen Stellen. Genug jedenfalls dass man beim Pedalieren immer wieder mit den Füssen in den Schnee eintauchte und sich kleine Schneehäufchen auf den Schuhen sammelten.
Ich merkte dass ich zu viel Luft in den Reifen hatte. Selbst beim bergan fahren rutschte mir von Zeit zu Zeit das Vorderrad weg und sorgte immer wieder für überraschende Fahrmanöver =)
Kurz nach der großen Kreuzung in der Mitte der Strecken passierte es dann. Unter einem unangenehmen Knirschen riss Marcos Kette. Mist.
Denkbar ungünstig wenn man selbst bei leichtem Gefälle in die Pedale treten muss um durch den Schnee zu kommen. Glücklicherweise hatte Marco ein Kettenschloss dabei, allerdings war er sich nicht sicher ob er auch einen Kettennieter im Rucksack hatte. Da ich leider ohne Rucksack unterwegs war musste ich mich gar nicht fragen wo eigentlich mein Kettennieter ist... was aber ganz grundsätzlich trotzdem eine interessante Frage ist, der ich bei Gelegenheit mal nachgehen sollte. Wir beschlossen jedenfalls zur Reparatur in die Schutzhütte beim Schusterkreuz zu fahren um nicht im Schnee mit den kleinen Teilen rumfummeln zu müssen. Die Idee klingt cleverer als sie tatsächlich war, denn davon abgesehen dass sich schnell herausstellte dass Marco in der Tat keinen Kettennieter dabei hatte, lag auch die Schutzhütte voller Schnee.
Naja. Wenn Aaron Gwin chainless ein Wolrdcup-Rennen gewinnen kann sollten wir doch zumindest irgendwie wieder nach unten kommen. Während Marco weiter unten in die Strecke einbog und sich die letzten Höhenmeter zum Start sparte, fuhr ich die paar Meter alleine weiter. Mit Freude stellte ich fest dass noch keinerlei Spuren im Schnee waren und wir diesmal die ersten sein würden die sich durch den Schnee die Strecke runter quälen würden =)
Natürlich hatte ich vergessen Luft aus den Reifen zu lassen. Naja egal. Das machte viel Spaß heute.. Mir wahrscheinlich etwas mehr als Marco. Ich weiß ja nicht genau was Aaron gemacht hätte, aber ganz ohne Pedalieren ging es dann bei uns leider nicht =) Wo es rollte war es allerdings witzig. Nebenbei... kurze Hose Marco? Wirklich? =)
Da selbst das Schieben nicht wirklich eine Alternative war (Five Ten und Schnee sind eine miserable Kombination) ließen wir es nach der einen Abfahrt gut sein und sahen zu dass wir zurück ins Warme kamen. Ärgerlich mit der Kette, aber trotzdem eine lustige kleine Ausfahrt!
Merci für die Bilder Marco.
