Es ging um den Knack. Mein Bike knackt. Beim Pedallieren. Und es macht mich wahnsinnig! Einfach alles daran ist ärgerlich. Vor allem aber so ein undefiniertes Problem beseitigen zu wollen...
"Ey, sag mal weißt Du zufällig was da knacken könnte?"... Nein - Natürlich nicht. Es kann einfach alles sein.
Vor zwei, drei Wochen hatte ich das Bike deswegen bereits ausgiebig geputzt und gefettet... Meine Mühen wurden von dem Rad allerdings lediglich mit einem nüchternen "Knack" quittiert... Verdammt. Es wurde Zeit schwerere Geschütze aufzufahren: Christian! =)
Neben dem Knack stand noch Hinterrad zentrieren auf dem Plan. Vor einer Weile hatte sich noch ein weiteres Element in meine Fahrgeräuschkakophonie hinzugesellt. Wohl am besten mit einem Klimpern im Hinterrad zu beschreiben. In einem Anflug von Tatendrang hatte ich daher, an einem sonnigen Sonntagnachmittag, alle Speichen "etwas nachgezogen"...
Joaar.. Teilerfolg. Das Klimpern war danach tatsächlich verschwunden, allerdings trug mein Hinterrad von dieser "Reparatur" einen ausgesprochen bemerkenswerten Achter davon. Hach... Ein bisschen vermisse ich die Zeit wo mir Fahrgeräusche, Achter und sowas vollkommen gleichgültig gewesen wären. Naja. Auf zu Fastforward.
Da Christian seinen Papierkram erledigen musste fiel mir die Aufgabe zu weitestgehend selbstständig an meinem Bike zu schrauben. So konnten wir beide ungestört arbeiten und ich musste Christian nur etwa alle ein bis zwei Minuten um Hilfe bitten =)
Erster Punkt. Hinterrad raus und Schaltwerk abbauen. Auf der Suche nach einem Knack hilft im Grunde nur das Ausschlussprinzip. Da meine Putz- und Fett-Aktion ja relativ ergebnislos verlaufen war, beschlossen wir meinem Rad (und in erster Linie den Antriebskomponenten) etwas Pflege angedeihen zu lassen. Also Schaltwerk ab und auseinander schrauben. Und putzen! Ich muss sagen... die Innenseiten der Schaltröllchen hatten es wirklich bitter nötig.
Das ein oder andere Teil warf Christian in seine Ultraschall-Fritteuse, während ich die Kurbeln abmontierte.
Christian konnte sich jetzt nochmal kurz seinem Papierkram widmen, und ich begann die Kleinteile, das Kettenblatt und die Schrauben zu putzen. Ein Sandkörnchen kann schon reichen damit es nachher wieder knackt.. also Sorgfalt! Nachdem ich das Kettenblatt und die Kleinteile soweit sauber hatte, gabs nen Tropfen Loctite auf die Schrauben und dann wurde die Kurbel wieder montiert. Christian stellte noch ein bisschen was an den Pedallen nach, und ich brachte des Schaltwerk mit Bremsenreiniger und Teflonspray wieder auf Vordermann. Der Unterschied war deutlich!
Nächster Punkt auf der Suche nach dem Knack:
Tretlager checken... Sah gut aus. Haben Alex und ich ja auch kürzlich erst eingebaut. Also... sah trotzdem gut aus =) Erstmal wieder sauber machen.
Jetzt musste wieder Christian ran. Wir schraubten den Dämpfer aus seiner Halterung um den Hinterbau bewegen und kontrollieren zu können. Jaaaa.. das ging so. Zunächst fühlte sich der Hinterbau recht gut an. Leichtgängig. Trotzdem bestand Christian darauf die einzelnen Gelenke und Lager zu prüfen.. und so fingen die Probleme an =)
Als erstes bemerkten wir (also Christian), dass das (ich glaube er nannte es) "Hauptlager" fest war und sich überhaupt nicht mehr bewegte. Die Bezeichnung Hauptlager verlieh dem ganzen Problem dabei eine unangenehme Dringlichkeit... andererseits war das Lager wohl nicht erst seit heute fest. Naja. Wir hatten jedenfalls keine passenden Ersatzlager und so schob ich das Problem erst mal auf meine Ersatzteil-Einkaufsliste.
Zwischenzeitlich sah es nicht wirklich so aus als würde ich Fortschritte machen, sondern eher als sei mein Bike von einem LKW überrollt worden...
Die meiste Zeit nahm das Putzen der Kleinteile in Anspruch. Während ich also mit Bremsenreiniger und Papiertüchern den schottischen Dreck von meinen Fahrradteilen wischte, beseitigte Christian ein seitliches Spiel im meinem Hinterbau in dem er durch eine Stellschraube an der Hinterbauaufhängung mehr Spannung auf die Lager gab.
Als nächstes kam die eine neue Kassette dran. Ich hatte Ersatz-Kassette und Kette noch zuhause und so konnten wir bei der Gelegenheit meinen Antrieb frisch machen. Dabei mussten wir leider ein paar Kompromisse eingehen. Erstens konnte ich meine Ritzelerweiterung nicht montieren weil es leider die falsche Kassette war (keine SLX), weshalb nun die leichteste Übersetzung 32 auf 36 ist. Ist wahrscheinlich kein Dauerzustand, aber zumindest kann man damit fahren.
Zweitens, wie ich auf dem Nachhauseweg feststellen musste, ist leider auch das Kettenblatt vorne zu ersetzen. Vor der nächsten Tour!
Christian schaffte das Unmögliche und das Rad ist wieder reeelativ grade. Ich bin damit sehr, sehr zufrieden. Christian eher bedingt, aber ich verbuche das trotzdem als Erfolg =)
Ich hatte in der Zwischenzeit das saubere Schaltwerk und einen neuen Schaltzug montiert, und langsam sah mein Bike wieder nach Fahrrad aus!
Neue Kette drauf, die Schaltung neu einstellen, und schwups waren wir schon fertig =)
Also. Halten wir fest:
- Ich brauche ein neues "Hauptlager" für meinen Hinterbau.
- Ich brauch ein neues Kettenblatt (oder rüste evtl gleich auf 11fach um).
- Früher oder später brauch ich einen neuen Laufradsatz.
Ja, das lief insgesamt eigentlich ganz gut =) Immerhin.. viel gemacht. Viel geputzt! Antrieb neu. Hinterrad zentriert. Dämpfer eingestellt. Ich hab ein ganz gutes Gefühl.
Leider hat die neue Kette auf dem alten Kettenblatt auf dem Heimweg so geklappert dass ich nicht wirklich feststellen konnte ob die eigentliche Knackproblematik noch besteht. Naja, wir werden sehen.
Vielen Dank Christian! Das war ein cooler Abend gestern und ich denke ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte ich hätte es alleine nicht geschafft! =)
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