Bei einem der letzten Schrauberabende, an denen ich mein Bike mit Christians Hilfe fit für den Kurzurlaub gemacht hatte, empfahl mir Christian zwei Trails in der Nähe von Flims. Den Runca- und den Neverend-Trail. Dieser Tipp war prima! Meine Suche nach möglichen Zielen hatte sich nämlich relativ schwierig gestaltet. Ich war auf der Suche nach Bikestrecken die nicht all zu weit von Zürich entfernt liegen, idealerweise mit einem Lift erschlossen sind, und deren technischer Anspruch übersichtlich ist.
Mein Kumpel Philipp war zwar schon einige Male mit uns mitgefahren, ist aber eigentlich kein Biker. Daher wollte ich Strecken finden die uns beiden die Möglichkeit bieten Spaß zu haben.
Mal wieder begann mein Urlaub mit einer schlechter Wetterprognose. Für den Freitag meldete mein Handy Schnee in Flims und auch die meisten restlichen Tage sahen nach Regen aus. Und tatsächlich regnete es bei meiner Fahrt in Richtung Schweiz wie gestört...
Alex war so hilfreich mir von zuhause aus noch ein paar Tipps und interessante Neuigkeiten zu schreiben, was meine Zuversicht nicht grade steigerte. "Strumwarnung in Zürich!" stand da. "Rechne mit Stau". "Airport ist schon zu, LKW quer auf der Autobahn etc..." Na, vielen Dank auch =)
Als ich aber schließlich gegen 17h30 in Zürich von der Autobahn fuhr hatten sich Stau und Wolken aufgelöst und ich konnte den kommenden Tagen wieder mit etwas mehr Zuversicht entgegensehen.
Und tatsächlich. Bei unserer Fahrt am Freitagmorgen in Richtung Flims war das Wetter bestens! Nach jeder Kurve und nach jedem Tunnel war das Alpenpanorama beeindruckender und steigerte meine Vorfreude. Hach - Landschaft, ey...
Dafür dass wir eher unvorbereitet in Flims ankamen klappte alles überraschend gut. Ich wusste zwar grob wo wir hin mussten, zu welchem Lift und so, aber mehr auch nicht. Erstmal fanden wir natürlich keinen Parkplatz. Flims wird nämlich grade ziemlich komplett umgebaut. Schließlich fuhren wir in ein Parkhaus in der Nähe unseres Lifts und parkten überraschenderweise direkt vor einem Bikeladen. Perfekt. Denn wir mussten Philipp noch mit Bike und Helm ausstatten. Glücklicherweise kamen wir dort auch fünf Minuten vor der zweistündigen Mittagspause an, so dass wir diesen nicht ganz unwichtigen Punkt grade noch rechtzeitig erledigen konnten. Wir hatten wirklich einen Lauf =)
Ich wunderte mich zwar dass man Philipp ein Downhiller in die Hände drückte, aber was soll's - Lift! =) Im Bikeladen erfuhren wir auch dass der Neverend-Trail zur Zeit leider nur am Wochenende befahren werden kann. Heute war er also geschlossen... Naja, schade. Aber was soll's. Wir wollten jetzt los!
Ich packte also rasch auch mein Bike aus dem Kofferraum, stopfte meinen Helm in den Rucksack und wir machten uns auf den Weg.
Nach einem kleinen Frühstück im Lift erreichten wir die Mittelstation und stiegen in die nächste Sesselbahn. Ein paar Minuten später waren wir auf 1.800 müNN und am Start des Runca Trail. 7,6km Flowtrail zurück ins Tal lagen vor uns.
Ja, was soll ich sagen. Es war prima. Christians Beschreibung war absolut richtig. Auf dem Trail kann jeder Spaß haben. Mit zunehmender Geschwindigkeit steigt der technische Anspruch, aber auch wenn man gemächlich fährt kann man alles abrollen und stößt auf keine unlösbaren Aufgaben.
Über weite, steinige Anlieger schlängelt sich der Trail den Berg hinab. Alle Sprünge waren Tables, oder kleine Roller die man doublen konnte. Die Strecke war schnell und machte wirklich sehr viel Spaß!
Philipp war allerdings ein bisschen überrascht wie anstrengend die Abfahrten doch für die Oberschenkel sind =) Päuschen! =)
Nach etwa der Hälfte der Abfahrt führt die Strecke über ausgedehnte Northshore-Elemente. Meine Bedenken dass Philipp damit Probleme haben könnte stellten sich schnell als gegenstandslos heraus. Ungerührt rollte Fips mir hinterher und nur bei den gelegentlichen Trail-Gabelungen, die eine schwierigere und eine leichtere Variante anboten, trennten sich kurz unsere Wege.
Als wir wieder in Flims ankamen waren wir beide begeistert. Der Runca-Trail war wirklich ideal für unsere Zwecke. Zurück zum Lift!
Mittlerweile zogen dann doch ein paar Wolken auf, die uns aber nicht wirklich störten. Und auch der alpinen Kulisse stand das Wetter durchaus gut zu Gesicht und tauchte unseren zweiten Lauf stellenweise in dramatische Nebelfelder.
Aber wie sagt man so schön - Wenn wir das Wetter in den Bergen nicht gefällt, dann warte einfach fünf Minuten =)
Mit jedem Höhenmeter den wir in Richtung Tal fuhren wurde der Himmel wieder freundlicher, und als wir zum zweiten Mal den Trail verließen waren die Wolken wieder verschwunden.
Das war ein fantastischer Tag. Danke Fips dass Du mitgemacht hast! Auf dem Heimweg fing es dann schließlich doch noch an zu Regnen. Was soll's. Ich war mehr als zufrieden =)